So sorgen Sie für ein Intranet, in dem sich jeder wohl fühlt

Digital Workplace - veröffentlicht July 9, 2020

„Besser zusammenarbeiten“ und „einfacher Kenntnisse austauschen“ – es gibt viele Gründe, sich für ein Social Intranet zu entscheiden. Trotzdem sind das alles vage Begriffe, die für viele Organisationen schwer greifbar sind. Die Erfahrung zeigt, dass das vor allem daran liegt, dass sie ihr Projekt mit dem falschen Ansatz beginnen und die grundlegenden Bedürfnisse der Benutzer außer acht lassen. Analysieren Sie erst diese Bedürfnisse und erkunden Sie dann, wie ein Social Intranet in Ihrer Organisation zum Erfolg werden kann.

Intranet where everyone is comfortable

 

Schritt 1: Warum wollen wir ein Social Intranet?

Das Social Intranet hat sich als leistungsstarke digitale Plattform vielfach bewährt. Diese neue Arbeitsweise macht, dass die Beschäftigten besser zusammenarbeiten, einfacher Wissen austauschen und Prozesse effektiver organisieren. Das sind nur ein paar der zahllosen möglichen Gründe, warum die Einrichtung eines Social Intranets für Sie interessant sein kann. Aber gelten alle diese Gründe für jede Organisation? Diese Frage beantwortet sich eigentlich von selbst.

Ein häufig gemachter Fehler ist, dass Organisationen die Neigung haben, sich in erster Linie auf (kosten)technische Aspekte, Sicherheitsfragen oder einzelne Funktionalitäten zu konzentrieren. Das ist natürlich auch wichtig, aber wenn Ihr Social Intranet ein Erfolg werden soll, sollten Sie von den Benutzern ausgehen. Es ist nämlich wesentlich schwieriger, sie erst in einem späteren Stadium von Ihrem Intranet überzeugen zu wollen.

 

Schritt 2: Motivieren und involvieren

Wovon hängt es ab, ob Ihre Mitarbeiter Ihr Intranet auch tatsächlich nutzen werden? Die Plattform muss natürlich „benutzerfreundlich“ sein, das heißt, dass die Benutzer sich dort gleich wohlfühlen müssen, einfach Aufgaben erledigen können und ohne große Umstände den richtigen Weg in der Gruppenstruktur finden können. Das ist vor allem eine Frage des (funktionalen) Entwurfs. Wichtiger ist aber, sich erst zu überlegen, was die Benutzer tun werden, wie sie dies tun und natürlich auch warum. Wenn Sie diesen Bedarf richtig analysieren, haben Sie garantiert motivierte Benutzer.

Motivation ergibt sich aus Engagement und nicht aus Überzeugung. Beziehen Sie die Benutzer aktiv in das Projekt mit ein, damit es auch ihr Projekt wird. Schließlich werden sie die „Hauptbewohner“ der neuen digitalen Arbeitsumgebung sein. Die Vorteile des Social Intranets werden sie selbst erfahren!

 

Schritt 3: Bedarfsanalyse

Es klingt so einfach: erst den Bedarf analysieren. Denn was wollen Sie eigentlich? Was wollen die Mitarbeiter? Und wenn Sie ihnen diese Frage stellen, haben sie dann eine klare Antwort parat? Wenn Sie mit der Bedarfsanalyse beginnen, sollten Sie die folgenden drei Aspekte berücksichtigen:

1. Informationsbedarf

Social Intranets, digitale Plattformen und Informationssysteme werden angeschafft, um den Informationsbedarf in einer Organisation in gute Bahnen zu lenken. Trotzdem sind Unternehmen oftmals auch mit allen ihren Informationssystemen unzureichend in der Lage, dem Informationsbedarf gerecht zu werden. Auch nach der Einführung neuer Plattformen und nach zeitaufwendigen Implementierungsprojekten erweist sich das Ergebnis mitunter als sehr enttäuschend. Ursache: Es gelingt der Organisation nicht richtig, den Informationsbedarf zu analysieren.

Welche Informationen wollen Sie als Organisation zur Verfügung stellen? Wie werden die Informationen gefunden? Was lässt sich an der bestehenden Informationsbereitstellung verbessern? Lauter Fragen, deren Antwort beim Endbenutzer zu finden ist. Der Informationsbedarf hängt von der Aufgabe des Einzelnen ab (und ist oft sehr unterschiedlich). Es kann um Urlaubsverfahren gehen, um interne Bekanntmachungen, Projektinformationen, die Verfügbarkeit von Kollegen usw. Wenn Sie die richtigen Fragen stellen, können Sie diesen Bedarf gut analysieren. Vergessen Sie dabei nicht, dass es zweifellos eine bereits bestehende Informationsstrategie in Ihrer Organisation gibt (bewusst oder unbewusst).

2. Digitaler Kooperationsbedarf

Zusammenarbeiten während Ihre Mitarbeiter an verschiedenen Standorten arbeiten führt oft zu ineffizienter Kommunikation (wie beispielsweise ein Überfluss an E-Mails). Eine Studie belegt, dass räumliche Nähe zwischen Mitarbeitern die Zusammenarbeit fördert. Mitarbeiter in benachbarten Büroräumen haben beispielsweise doppelt so viel Kontakt zueinander als zu anderen Kollegen.

In einem digitalen Kooperationsraum befinden sich die Büros virtuell nebeneinander. Die Entfernungen werden geringer und damit wird es wesentlich einfacher, Informationen innerhalb von Gruppen oder Abteilungen zu teilen und den Teilnehmern sofort Feedback zu geben, unabhängig vom tatsächlichen Standort der Mitarbeiter. Bei der Planung des digitalen Kooperationsraumes beginnen Sie deshalb mit der Befragung der Benutzer. Wer hat Bedarf an digitaler Zusammenarbeit, inwieweit wird bereits digital zusammengearbeitet, welche Instrumente nutzen wir dafür und was wollen wir mit digitaler Zusammenarbeit verbessern?

3. Kultureller Kooperationsbedarf

Es gibt nicht die eine Betriebskultur, in jeder Organisation existieren allerlei Subkulturen. Auch zwischen Unternehmen kann es gravierende Kulturdifferenzen geben. Ein Beispiel, bei dem soziale und geografische Aspekte eine wichtige Rolle spielen, ist Air France-KLM, ein börsennotiertes Unternehmen mit einer zentralen Aufgabe: dem Transport von Personen und Gütern auf dem Luftweg. Überspitzt formuliert kann man sagen, dass das auch schon die einzige Gemeinsamkeit zwischen den fusionierten Fluggesellschaften Frankreichs und der Niederlande ist. Es sind im Grunde genommen zwei Unternehmen aus verschiedenen Ländern mit einer jeweils eigenen Betriebskultur – und mit viel gegenseitigem Misstrauen (die Franzosen gleichen angeblich eigene Verluste mit einem Griff in die Kasse in Schiphol aus).

Diese Herausforderung für den großen Luftfahrtkonzern ist auch bei viel kleineren Organisationen ein Problem. Wie bekommen Sie alle Beteiligten auf eine Linie? Die transparente Arbeitsweise im Social Intranet kann dabei helfen. Sie gewährleistet, dass alle die gleichen Informationen erhalten und miteinander über diese Informationen sprechen können. Diese Zusammenarbeit wird dafür sorgen, dass sich das Inseldenken in Wohlgefallen auflöst.

Weiterführende Erkenntnisse für die Ermittlung der Betriebskultur sind im Modell konkurrierender Werte von Quinn und Rohrbaugh (1983) zu finden. Ausgehend von zwei Achsen, vor allem Fokus (intern oder extern) und Struktur (Flexibilität oder Stabilität), ergeben sich vier Organisationskulturen: menschbezogen, verwaltungsbezogen, innovativ und ergebnisbezogen.

 

Die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen

Eigentlich beginnt ein erfolgreiches Social Intranet also beim Benutzer und dessen Bedarf. Noch einmal eine Zusammenfassung der Ausgangspunkte:

  • Sie wollen motivierte und engagierte Benutzer.
  • Das erreichen Sie, indem Sie ihren Bedarf analysieren.
  • Bei der Bedarfsanalyse müssen Sie die richtigen Fragen stellen, …
  • … damit Sie und der Dienstleister die benötigten Funktionalitäten ermitteln können.

Es klingt so einfach: Ein paar Fragen stellen und schon wissen Sie, was Sie brauchen. Die Praxis ist komplizierter, denn jeder hat eine andere Meinung. Die Benutzer haben unterschiedliche – und mitunter gar konträre – Interessen oder Wünsche. Stellen Sie deshalb die richtigen Fragen und achten Sie beim Zuhören genau auf den dahinter liegenden und den gegenseitigen Bedarf.

Achten Sie bei Ihren Fragen immer darauf, dass sie auch beantwortet werden können! Der Psychologe Joren van Dijk, der auf die Schaffung von (physischen) Umgebungen spezialisiert ist, in denen der Benutzer im Mittelpunkt steht, behauptet: „Wenn man eine Untersuchung anhand einer Befragung durchführt, müssen die Teilnehmer diese Fragen auch beantworten können.“ Das klingt logisch, wird aber oft nicht getan, denn wir gehen davon aus, dass andere Menschen genauso denken und handeln wie wir. Das macht es schwierig, sich in jemanden hineinzuversetzen, der sich nicht Tag für Tag mit dem betreffenden Thema beschäftigt (der sogenannte „Falsche-Konsensus-Effekt“).

 

Wem stelle ich meine Fragen?

Es lässt sich viel erreichen, wenn man die richtigen Fragen stellt. Die Benutzer fühlen sich ernst genommen, sind froh, dass ihre Meinung gefragt ist und sie über den Inhalt „mitentscheiden“. Dadurch bekommen sie das Gefühl, dass das Social Intranet auch wirklich ihr Social Intranet ist. Motivation beginnt also eigentlich mit dem Einladen der Benutzer (Beteiligung). Denken Sie darüber nach, wen sie einladen und warum und was Sie mit den Ergebnissen tun wollen:

  • Laden Sie die richtigen Leute ein (einen möglichst breiten Personenkreis aus der ganzen Organisation).
  • Laden Sie genügend Leute ein (damit die Gruppe repräsentativ ist).
  • Formulieren Sie die richtigen Fragen (die die Teilnehmer beantworten können).
  • Denken Sie darüber nach, was Sie mit den Ergebnissen tun werden (Zielsetzung).

 

Fazit: Ein bedarfsgerechtes Intranet sichert den Erfolg
Benutzerorientiertes Vorgehen ist für den Erfolg des Social Intranets unerlässlich. Die Kunst besteht darin, die richtigen Fragen zu stellen, sodass Bedürfnisse erkannt werden. Die anschließende Umsetzung der Bedürfnisse erfolgt natürlich ganz individuell in enger Abstimmung mit den Unternehmenszielen, dem Budget, den technischen Möglichkeiten und Ressourcen. Mit dem Erkennen der Bedürfnisse ist ein Rahmenwerk geschaffen, das die Auswahl der passenden Tools und Ressourcen um einiges erleichtert. Vor allem sichern Sie aber den Erfolg der Investition und sorgen für Zufriedenheit und Engagement.

 

 

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Hans Koekkoek

9 Jul 2020